Der Tod von Vögeln an der Glasscheibe

Von Ingo Krüger
18. März 2011

Der unsichtbare Tod lauert überall. Er beginnt bei einem kleinen Fenster und endet bei riesigen Hochhäusern mit verglasten Fronten. Allein in den USA liegt die Zahl der Vögel, die jährlich ihr Leben an einer Glasscheibe aushauchen, bei bis zu einer Milliarde.

Bisher gingen Forscher und Vogelfreunde davon aus, dass sich die Tiere bei ihrem Todesflug von den Reflexionen auf dem Glas irritieren ließen. Sie sähen gespiegelte Büsche, Bäume und auch Gebäude und würden dementsprechend ihre Flugbahn festlegen, so die Fachleute.

Stimmt nicht, sagt jetzt der Vogelkundler Graham Martin von der Universität in Birmingham. Die Augen der Vögel säßen schließlich an der Seite. Sie würden gar nicht geradeaus gucken, sondern nach rechts, links und bei der Suche nach Beute auch nach unten.

Lediglich vogelähnliche Geräusche könnten die gefiederten Mitbewohner in den Gärten, Dörfern und Städten vom Aufprall auf eine Glasscheibe abhalten, so Martin. Aufkleber würden keine abschreckende Wirkung haben.