Der übermäßige Alkoholgenuss von Jungendlichen kann zu Demenz führen

Von Jutta Baur
2. Februar 2012

Dr. Michael Günter, Kinder- und Jugendpsychiater, sieht für die Zukunft eine regelrechte Demenzwelle auf uns zurollen.

Der Grund dafür ist seiner Meinung nach der starke Alkoholkonsum bei vielen Jugendlichen. Forschungsergebnisse scheinen diese Vermutung zu bestätigen. Das sagte der Experte in einem Interview mit dem Magazin Focus. Günter ist Direktor der Kinder- und Jugendpsyhiatrischen Abteilung der Universitätsklinik Tübingen. Er berichtet, dass rund 75 Prozent der jungen Patienten von hemmungslosem Alkoholkonsum, sowie Canabis- und Ecstasy-Gebrauch berichten.

Der Rat des Arztes geht zu einer Strategie in drei Stufen. Am Anfang stehen deutliche und klare Verbote. Gibt es dennoch Vorkommnisse, sollten die Eltern unbedingt mit ihren Kindern sprechen. Verständnis und Einfühlungsvermögen sind gefragt. Wenn es so aussieht, als würden die Jugendlichen den Boden unter den Füßen verlieren, ist es höchste Zeit, sich Hilfe zu holen.

Auch das Jugendamt ist ein geeigneter Ansprechpartner für die Eltern. Den Kindern muss eindringlich klargemacht werden, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Laut Günter ist auch die Gesellschaft in der Pflicht. Ganztagesschulen oder Sportvereine könnten Strukturen schaffen. Wie Dr. Michael Günter erklärt, sind die Vereinigten Staaten auf diesem Gebiet deutlich weiter. Verständnis ist eine Sache, ein gewisser Druck aber unbedingt nötig, um auf die Jugendlichen einzuwirken.