Der Umgang mit dem Jobverlust: Europäer reagieren gefasster als US-Amerikaner
Die allgemeine Rezession hat in den vergangenen Jahren viele Menschen den Arbeitsplatz gekostet. Sowohl in Europa als auch in den USA mussten viele Arbeitnehmer eine Kündigung hinnehmen und sich auf die Suche nach einer neuen Anstellung machen. Auf die Streichung der eigenen Stelle reagieren die meisten Menschen natürlich geschockt und sind zunächst deprimiert und verunsichert.
Doch jeder Mensch geht mit der Veränderung anders um und viele raffen sich auf und schreiben motiviert Bewerbungen. Andere leiden deutlich stärker, ziehen sich eventuell auch zurück und entwickeln psychische Leiden wie eine Depression.
Sozialabsicherung ist der Grund des unterschiedlichen Verhaltens
Eine aktuelle Studie aus Großbritannien hat ergeben, dass es zwischen Europäern und US-Amerikanern offenbar einen ganz klaren Verhaltensunterschied gibt. Die Bürger in den USA leiden deutlich stärker, während Europäer im Schnitt gelassener bleiben. Dieses Ergebnis stammt aus einer Studie mit 40.000 Menschen aus Städten der USA und Europas. Die Arbeitslosenquote liegt laut der Auswertung in US-Staaten bei 7,3 Prozent und in Europa bei 6,2 Prozent.
Man verglich dies mit Werten der Depressionsskala, auf denen die Menschen je nach seelischem Zustand eingeordnet wurden. Im Vergleich zu Vorjahren waren US-Bürger um 4,8 Prozent depressiver; die Europäer dagegen nur um 3,4 Prozent. Diesen Unterschied führen die Forscher auf die unterschiedliche Sozialabsicherung zurück. Die Sicherungssysteme in Europa sind besser, sodass die Arbeitslosen sich trotz persönlicher Krise nicht komplett allein gelassen fühlen.
Ältere Arbeitlose sind besonders besorgt
Die Studie zeigt außerdem, dass es unabhängig vom Heimatland stark vom Alter abhängt, wie man auf den Jobverlust reagiert. Es sind besonders die älteren Menschen, die ins Straucheln geraten. Obwohl sie meist viele Jahre an Berufserfahrung haben, sehen sie sich den Jüngeren unterlegen. Kommen sie nicht schnell an einen neuen Arbeitsplatz, besteht die Gefahr, dass sie Rücklagen für die Rente aufbrauchen und dann in Armut geraten.