Der Umgang mit dem Zorn: Todsünde oder Befreiungsschlag?

Von Nicole Freialdenhoven
28. November 2013

Zorn ist in unserer Gesellschaft eher negativ belegt - schon die Bibel spricht von einer Todsünde und zornige Menschen stoßen andere häufig mit ihrer aggressiven ungezügelten Art vor den Kopf.

Andererseits ist der Zorn aber auch eine wichtige Antriebsfeder ohne die so manches Handeln nicht stattfinden würde - und damit auch keine Besserung einer schlechten Situation. Wer ständig seinen Zorn unterdrückt, läuft Gefahr, an einer Depression zu erkranken - ein Phänomen, das vor allem bei Frauen häufig beobachtet wird.

Maßvoller Umgang mit Zorn ist wichtig

In manchen Fällen kann lange unterdrückter Zorn auch dazu führen, dass er sich irgendwann explosionsartig und mit schweren Folgen entlädt: Zum Beispiel bei Amokläufern, die ihre Probleme meist lange schweigend mit sich herumgetragen haben.

Wichtig ist daher ein maßvoller Umgang mit dem Zorn: So kann es durchaus befreiend sein ab und zu "mit der Faust auf den Tisch zu hauen", doch wer ständig im Zorn lebt und wütend auf seine Rechte pocht, sorgt schnell für Irritationen.

"Erst bis zehn zählen" und dann handeln

So hat sich in den letzten Jahren eine "Anspruchsmentalität" entwickelt, bei der jeder schnell seinen eigenen Nachteil wittert und voller Zorn lospoltert - sei es der Nachbar, der mit einer Party für "Ruhestörung" sorgt oder der Fremde, der das eigene Auto zugeparkt hat. Statt einfach loszubrüllen ist es dann meist produktiver, erst Mal bis zehn zu zählen und dann sachlich mit dem Gegenüber zu sprechen.