Devisen-Manipulation: Ermittlungen weiten sich aus - Banken drohen hohe Strafen

Von Dörte Rösler
1. April 2014

Die Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko hat formelle Ermittlungen gegen acht heimische und ausländische Banken aufgenommen. Vorwurf: die Geldhäuser sollen sich bei der Festsetzung von Devisenkursen illegal abgesprochen haben. Auch Institute in Hongkong sind im Visier der Ermittler - die Deutsche Bank ist nicht betroffen.

Auf den weltweiten Devisenmärkten werden täglich rund 5,3 Billionen Dollar umgesetzt. Erste Prüfungen haben ergeben, dass die Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Julius Bär und die Zürcher Kantonalbank dabei unzulässige Ansprachen getroffen haben könnten, um die Wechselkurse zu manipulieren.

Auch die US-Institute JP Morgan und Citigroup sollen betroffen sein, ebenso wie Barclays und die Royal Bank of Scotland.

Hohe Strafen für betroffene Banken

Sollte sich der Verdacht erhärten, drohen den Geldhäusern Strafen von bis zu zehn Prozent der am Devisenmarkt erzielten Einnahmen. Die Deutsche Bank, die nicht direkt in die Ermittlungen involviert ist, lässt derzeit intern prüfen, ob Mitarbeiter sich marktmissbräuchlich verhalten haben.

Die Manipulation der Referenzkurse soll bereits ein Jahr andauern. Betroffen sind vor allem US-Dollar, Euro, Yen, Schweizer Franken und britisches Pfund. Unter Manipulationsverdacht steht zudem das sogenannte WM/Reuters-Fixing, bei dem täglich um 16 Uhr ein Referenzwert aus allen Kursen errechnet wird.