Diabetes des Typ 1: Selbst bei guten Werten bleibt das Sterberisiko erhöht

Patienten mit Diabetes Typ 1 haben je nach Zuckerwerten verkürzte Lebenserwartung

Von Cornelia Scherpe
26. November 2014

Patienten mit Diabetes des Typ 1 leiden an der angeborenen Form von Diabetes. Aufgrund ihrer Autoimmunkrankheit müssen sie bereits im Kindesalter ihren Blutzucker kontrollieren und einstellen lassen. Oberstes Ziel ist es dabei, die HbA1c-Werte in einem Normbereich zu halten.

Bisher galt die Meinung, dass damit das Sterberisiko der Diabetiker mit dem des gesunden Durchschnittsmenschen übereinstimmt. Doch leider stimmt dies wohl nicht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass trotz idealer Werte das Risiko auf einen verfrühten Tod erhöht bleibt.

Stark erhöhte Sterblichkeitsrate bei Diabetikern

Bei der Untersuchung verglich man 33.915 Diabetiker des Typ 1 mit 169.249 gesunden Menschen. In beiden Gruppen wurde darauf geachtet, dass die Geschlechter gleich verteilt sind und das Durchschnittsalter identisch ist. Außerdem achtete man auf ein vergleichbares Bildungsniveau, da die Bildung einen direkten Einfluss auf die Lebensführung hat.

So hatte man am Ende eine Gesamtgruppe aus Männern und Frauen, die im Schnitt 38 Jahre waren und seit 20,4 Jahren an Diabetes litten. Im Beobachtungszeitraum von nur acht Jahren starben 2.701 Personen der Diabetes-Gruppe. Das waren dreimal so viele wie in der Vergleichsgruppe. In Prozent ausgedrückt: acht Prozent der Diabetiker und nur 2,9 Prozent der Kontrollgruppe waren verstorben.

Lebensgefahr durch schlecht eingestellte Zuckerwerte

Die Forscher betrachteten nun die individuellen HbA1c-Werte. Wie zu erwarten war, kletterte das Risiko umso mehr nach oben, je schlechter der Zucker eingestellt war. Wessen Wert über 9,7 Prozent lag, dessen Sterberisiko lag beim 8,51-Fachen.

Lag der HbA1c-Wert zwischen 8,8 und 9,6 Prozent kam man noch auf das 3,65-Fache. Dennoch blieb ein erhöhtes Risiko auch bei idealer Zuckerkontrolle bestehen. Wer mit 6,9 Prozent ideal eingestellt war, dessen Gefahr war noch immer um das 2,36-Fache erhöht. Den Grund dafür vermutet man in der Verfassung der Gefäße, die auch bei guter Therapie leiden und bei Todesfällen, die auf Behandlungsfehler zurückgehen.