Diabetes - Dialyse bei Niereninsuffizienz immer seltener nötig

Von Frank Hertel
4. Mai 2011

Beim Kongress "Diabetologie grenzenlos", der in München stattfand, hielt der Düsseldorfer Nephrologe Wolfgang Kleophas einen Vortrag über Diabetes und Niereninsuffizienz. Patienten, die im mittleren Lebensalter Diabetes bekommen, erkranken zu etwa 40 Prozent auch an Niereninsuffizienz. Es ist für die behandelnden Ärzte schwer ein solches Nierenleiden zu erkennen. Kleophas sagte, am Serum-Kreatinin-Wert lasse es sich nicht erkennen. Besser sei die Messung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) mit Hilfe der MDRD-Formel. Diese Formel berücksichtige auch Alter und Geschlecht des Patienten.

Allerdings sollten die Ärzte beachten, dass die MDRD-Formel eine Niereninsuffizienz im frühen Stadium unterschätzt. Also auch bei geringen Ausschlägen der Messung könnte schon ein großes Ausmaß der Niereninsuffizienz vorliegen. Trotzdem scheint die Methode mittlerweile Früchte zu tragen, denn die Dialyse ist bei jüngeren Menschen immer seltener nötig.

Dass ihre Häufigkeit bei Menschen über 75 Jahren zunimmt, liege an der gestiegenen Lebenserwartung, so der Düsseldorfer Privatdozent.