Ein Gerinnungshemmer kann die Nieren vor Diabetes-Schäden bewahren

Durch die regelmäßige Einnahme des Mittels, soll die häufigste aller Folgeerkrankungen eingedämmt werden

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2013

Der Gerinnungshemmer aPC, der das Protein C aktiviert, ist nicht nur ein effektives Mittel gegen eine zu starke Blutungsneigung. Zu diesem Schluss ist eine Studie aus den USA gekommen. Die Forscher vor Ort haben herausgefunden, dass der Hemmer auch für Diabetiker interessant sein könnte. Er schützt nämlich die Nieren davor, typische Schäden einer Diabetes davon zu tragen.

Gerinnungshemmer im Kampf gegen Nephropathie

Gerade eine Neuropathie, also eine weitreichende Schädigung der Nerven, ist bei Diabetikern häufig eine Folgeerkrankung. Tatsächlich ist das Nierenversagen in Deutschland die häufigste Folge einer viele Jahre andauernden Diabeteserkrankung. Der Gerinnungshemmer könnte nun aber zu einem neuen Mittel bei der effektiven Therapie werden. Zumindest die Ergebnisse aus dem Experiment mit Nagetieren sind sehr positiv und machen Hoffnung.

Die sogenannte "diabetische Nephropathie" wird vor allen durch oxidativen Stress ausgelöst. Dies bedeutet, dass der Stoffwechsel der Zellen gestört wird, da zu viele Sauerstoffverbindungen vorhanden sind. Vor allen die Mitochondrien, kleine Bestandteile jeder Zelle, die für den Energiehaushalt der Zelle verantwortlich sind, leiden stark darunter. Der Gerinnungshemmer kann diesen ungesunden Level an Sauerstoffverbindungen aber senken und damit die Zellen schützen.

Einfluss epigenetischer Veränderungen

Obwohl das Mittel bei der Einnahme eigentlich weniger als eine halbe Stunde wirkt, kann sich bei der regelmäßigen Vergabe ein längerfristiger Effekt einstellen. Dies funktioniert, da es zu sogenannten epigenetischen Veränderungen kommt.

Das bedeutet, dass zwar die DNS der Patienten nicht verändert wird, die Informationen zum gesunden Stoffwechsel der Zelle aber von einer Mutterzelle an eine Tochterzelle weitergeben wird. Im Experiment mit Mäusen war es so sogar möglich, bereits vorhandenen Schaden an den Nieren teilweise wieder rückgängig zu machen.