Diagnose Fazialisparese - Lähmung des Gesichtsnervs muss nicht immer ein Schlaganfall sein

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2014

Ist eine Seite des Gesichts plötzlich verzerrt und "hängt herunter", denken die meisten Menschen direkt an einen Schlaganfall. Doch mitunter kann auch einfach eine Lähmung des Gesichtsnervs auftreten, ohne dass das Gehirn insgesamt beteiligt ist.

Lähmung des Gesichtsnervs

Fazialisparese wird diese Nervenlähmung in der Fachsprache genannt. Bei der zentralen Parese ist eine Verletzung im Gehirn ursächlich - wie eben ein Schaganfall, oder auch ein Tumor oder eine Schädelverletzung. Daneben gibt es jedoch auch die periphere Parese, bei der nur ein Teil des Nervs betroffen ist und die gewissermaßen die Gesichtszüge entgleisen lässt.

Lässt sich keine konkrete Ursache für diese Lähmung finden - was bei zwei Dritteln der Betroffenen der Fall ist - wird von einer idiopathischen Parese gesprochen. Sie tritt aus heiterem Himmel auf und kann jeden treffen. Die Ärzte schließen in den Untersuchungen zunächst einen Schlaganfall und andere Auslöser einer zentralen Parese aus. Anschließend werden Nerven, Muskeln, Blut und die Rückenmark-Flüssigkeit auf mögliche Hinweise untersucht.

Ausläser der Fazialisparese

Zu den häufigsten Auslösern der peripheren Parese gehören Herpesviren, eine Borreliose oder eine Nervenentzündung, die zu Ödemen geführt hat und so die korrekte Durchblutung verhindert. Mit Kortison, Gesichtsmassagen, Mimikübungen und Lymphdrainage lässt sich die Gesichtslähmung in 80 Prozent der Fälle innerhalb weniger Wochen wieder heilen. Nur in seltenen Fällen werden Operationen notwendig.