Dicke Kinder - Eltern neigen zur Verharmlosung

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Dank eines Überangebots an Süßigkeiten und Fast Food, wenig Sport und einem allgemein bequemen Leben werden immer mehr Menschen übergewichtig. Leider betrifft das inzwischen auch viele Kinder und Jugendliche. Hier stehen natürlich auch die Eltern in der Verantwortung und müssen durch Erziehung und das Vorleben eines guten Vorbildes positiv auf die Kinder einwirken. Allerdings neigen viele Eltern dazu, die Probleme bei ihrem Kindern zu verharmlosen. Viele winken ab, oder reden vom berühmten "Babyspeck".

Eine aktuelle Studie zeigt nun auch in Zahlen, dass die Eltern kein Problembewusstsein haben und die ganze Sache so noch verschlimmern. Man gab vielen Familien das Angebot, gemeinsam mit ihnen gegen das Übergewicht ihrer Kinder vorzugehen. Dabei zeigte sich, dass 59 Prozent der Eltern mit adipösen Kinder an der Studie teilnehmen wollten. Bei den dicken, aber eben noch nicht adipösen Kindern waren nur 41 Prozent der Eltern bereit. Als die Forscher nachfragten, weshalb man nicht teilnehmen wolle, gaben die Eltern an, dass sie ihr Kind noch nicht als dick sehen und keine Hilfe nötig sei.

Die Mediziner waren von diesem Ergebnis besonders enttäuscht, denn gerade bei dicken Kindern kann die Hilfe noch rechtzeitig kommen, sodass man einer krankhaften Adipositas vorbeugen kann.