Menschen mit Übergewicht atmen mehr Schadstoffe ein als Normalgewichtige

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. Februar 2014

Kanadische Forscher von der Universität in Montreal stellten fest, dass Menschen mit Übergewicht bis zu 50 Prozent mehr Luft einatmen als Normalgewichtige, aber dadurch auch mehr Schadstoffe. Dies könnte vor allem für Kinder mit Übergewicht ein Problem sein.

Durchführung und Ergebnisse der Studie

Bei einer Studie, an der über 1.900 Personen im Alter zwischen 5 bis 96 Jahren teilnahmen, mussten die Teilnehmer ein Getränk zu sich nehmen, das mit bestimmten Stoffen angereichert war. Diese Stoffe werden über die Atemluft wieder ausgestoßen, der Rest wird mit dem Urin ausgeschieden. Je höher der Anteil der Stoffe im Urin war, desto weniger wurde dementsprechend über die ausgestoßene Luft abgegeben, also weniger an Luft verbraucht.

Im Endergebnis lag der tägliche Luftverbrauch bei den Menschen mit einem sogenannten Body-Mass-Index über 35 mit durchschnittlich 24,6 Kubikmetern um 8,2 Kubikmeter höher als bei einem Menschen mit Normalgewicht, der nur 16,4 Kubikmeter täglich verbraucht. Aber dadurch atmen die Übergewichtigen auch mehr an Schadstoffen, wie Stickstoffoxid, Schwefeldioxid sowie Ammoniak ein.

Bei einigen Teilnehmern stellten die Wissenschaftler sogar einen Verbrauch von 55 Kubikmetern Atemluft fest, was deutlich höher ist als bei einem Rennfahrer bei der Tour de France, der durchschnittlich in den 21 Tagen täglich 45,9 Kubikmeter verbraucht. Wenn man zum Beispiel mit einem Normalgewicht auf den Mount Everest (8.848 Meter) klettern würde, so verbraucht man im Schnitt täglich nur 19,8 Kubikmeter Luft.

Aber wie die Wissenschaftler noch weiter ausführen, sind besonders Kinder mit Übergewicht gefährdet, denn diese haben verhältnismäßig einen höheren Stoffwechsel als die Erwachsenen. Im Fazit liegt der Luftverbrauch bei diesen Kindern um 10 bis 24 Prozent höher als bei ihren Altersgenossen mit einem Normalgewicht.

Wie auch eine schwedische Studie zeigt, können Schadstoffe in der Luft, beispielsweise Autoabgase, sich negativ auf die Atemwege auswirken und je mehr man die belastete Luft einatmet, desto höher ist die körperliche Belastung.