Dicke Menschen haben reduzierten Grippeschutz

Die durch die Impfung entstandenen Antikörper sinken in übergewichtigen Menschen schneller ab

Von Karla Hettesheimer
28. Oktober 2011

Grippeimpfungen wirken bei Übergewichtigen weniger effektiv. Auch hält der Grippeschutz nach der Impfung weniger lange an als bei Normalgewichtigen. Einen Zusammenhang zwischen vermindertem Impfschutz und Übergewicht wird zwar schon seit längerem vermutet, doch die Ursache war bis jetzt ungeklärt.

Immunabwehr und Antikörper

Wie amerikanische Forscher nun herausfanden, sinkt die Zahl der durch die Impfung entstandenen Antikörper in übergewichtigen Menschen bis zu vier Mal schneller ab, als bei Menschen mit Normalgewicht. Die Experten hatten in ihrer Studie 500 Freiwillige gegen die Saisonale Influenza geimpft und signifikante Unterschiede in der Anzahl der gebildeten Abwehrzellen in Normal- und Übergewichtigen festgestellt.

Erschwerend kommt hinzu, dass bei einem gewissen Maß an Fettleibigkeit auch die Gedächtniszellen weniger effektiv arbeiten. Die sogenannten CD8+-T-Zellen sorgen dafür, dass sich die Immunabwehr an die Merkmale des Virus erinnert.

So können sie bei einer Infektion das Ausmaß der Erkrankung klein halten. Während bei den Normalgewichtigen die meisten dieser Zellen auch nach einem Jahr noch funktionsfähig waren, starben zwei Drittel der Gedächtniszellen in den übergewichtigen Probanden ab.

Nachteil für Übergewichtige

Laut den Forschern lassen die Untersuchungsergebnisse darauf schließen, dass übergewichtige Menschen vor Grippeinfektionen weniger geschützt werden können. Dies kann vor allem deshalb zu einem Problem werden, da ein immer größerer Teil der Bevölkerung unter Übergewicht leidet. Die derzeitige Sterberate an grippalen Infekten liegt bei 500.000 Menschen weltweit pro Jahr.