Dicker Brocken aus dem All: 300 Kilo schwerer Meteorit in Polen gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
2. November 2012

Gesteinsfunde sind in der Region nördlich der polnischen Stadt Posen nichts besonderes: Schon häufiger wurden hier Meteoriten ausgegraben, die vor vielen Jahrhunderten auf die Erde niedergingen. Doch was sie nun in der Nähe des Dorfes Morasko entdeckten, verschlug selbst erfahrenen Geologen den Atem: Sie legten einen Meteoriten frei, der insgesamt 300 Kilogramm auf die Waage brachte.

"Der Fund kann unser Wissen über den Ursprung des Universums erweitern", schwärmte der Wissenschaftler Andrzej Muszynski von der Universität Posen nach der Entdeckung im "Meteorit Morasko"-Reservat. Zusammen mit einem Kollegen hatte er den stark eisenhaltigen Gesteinsbrocken mit einem speziellen Detektor für elektromagnetische Anomalien zwei Meter unter der Erde aufgespürt und mit dem Graben begonnen. Später wurde der Meteorit, dessen Alter auf 5000 Jahre geschätzt wird, zur Untersuchung an die Universität verfrachtet.

Bereits 1914 wurde in Morasko der erste Meteorit entdeckt, der es jedoch "nur" auf ein Gewicht von 77,5kg brachte. Selbst der bisherige Rekordhalter, der 2006 ausgegraben wurde, brachte es auf vergleichsweise bescheidene 164kg. Vermutlich befinden sich noch andere Meteoriten im Streufeld von Morasko, das aus insgesamt 8 Einschlagskratern mit Durchmessern zwischen 5 und 100 Metern besteht.