Die Arbeitszeiten von Hausärzten - viele schuften ohne Pause

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2012

Eine aktuelle Erhebung hat sich die Arbeitswelt der niedergelassen Ärzte einmal genauer angeschaut. Im Krankenhaus ist rund um die Uhr Betrieb, doch in ambulanten Praxen haben die Doktoren sicher mehr Ruhe. Zumindest denken so die meisten Menschen. In der Erhebung allerdings kam etwas ganz anderes heraus.

Demnach haben normale Hausärzte in der Regel eine Arbeitswoche mit 58 Stunden. Das entspricht einer täglichen Arbeitszeit von 11,6 Stunden. Und dabei arbeiten die Damen und Herren der Medizin oft auch Regelrecht wie am Fließband. Viele haben dennoch kaum genügend Zeit für die individuellen Anliegen der Patienten und müssen sich als niedergelassene Ärzte auch noch allein um sämtliche Bürokratie kümmern. Trotz dieser negativen Argumente lieben die meisten Hausärzte ihren Job und möchten nicht mit anderen tauschen.

72 Prozent der Befragten gaben an, dass sie trotz der Widrigkeiten ihre Arbeit mögen, da sie sinnvoll ist. Dieser positive Aspekt überwiegt für sie. Immerhin 59 Prozent würden den Beruf ohne ein Zögern immer wieder ergreifen.

Unter den 11.000 befragten niedergelassenen Doktoren waren jedoch nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch Fachärzte. Betrachtete man diese, so waren die Arbeitszeiten schon etwas humaner. Hier fallen im Schnitt 55 Stunden an Arbeitszeit pro Woche an. Allerdings ist auch dies noch viel, wenn man davon ausgeht, dass in anderen Berufen die 40-Stunden-Woche bereits als anstrengend wahrgenommen wird. Dies führt auch dazu, dass 64 Prozent der Ärzte sich vor allen Dingen an der fehlenden Zeit für Familie und Hobbys stören.