Die Autobranche feiert sich auf der Detroit Motor Show selbst

Von Max Staender
23. Januar 2014

Während die Autobauer in den wohltemperierten und tageslichtfreien Messehallen ihre neuen Modelle präsentieren, liegt draußen die insolvente Stadt Detroit - zumindest kann sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die teils recht teuren Karossen der Motor Show leisten. Selbst wenn sie es könnten, würden sie es sich zweimal überlegen, was auch für den restlichen Teil der Welt gilt.

Kein Statussymbol mehr

Inzwischen hat der fahrbare Untersatz mit vier Rädern als reines Statussymbol so gut wie ausgedient, auch wenn 2013 ein durchaus gutes Jahr für die Autoindustrie war. Im Reich der Mitte schossen die Verkäufe wie so oft zweistellig in die Höhe, in den USA stieg der Absatz immerhin um acht Prozent nach oben. Trotzdem liegt die Prognose für 2014 unter der des Vorjahres und wird für die Jahre danach deutlich düsterer.

Überfüllte Städte

Hierfür gibt es viele Gründe, beispielsweise, dass seit knapp vier Jahren weltweit wesentlich mehr Menschen in Städten als auf dem Land wohnen. Und gerade im städtischen Raum sind die Straßen oft verstopft, Parkplätze Mangelware, so dass immer mehr Menschen auf die teils gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen. Und für den gelegentlichen Wochenendausflug gibt es mit preiswerten Car-Sharing-Angeboten und Mietwagen schließlich gute Alternativen zum eigenen Auto.

Kaum Elektroautos

Inzwischen sind protzige Autos mit Verbrennern unter der Haube wegen der Umweltverschmutzung zumindest bei vielen jungen Kunden auch nicht mehr cool, so dass die Fahrzeugindustrie ihren Fokus mehr auf emissionslose Antriebe bei Autos richten sollte. Noch immer sind Elektroautos rar - in Detroit sieht man zumindest nur sehr wenige Exemplare davon.