Die Beziehung zwischen Vater und Sohn prägt Männer entscheidend

Von Cornelia Scherpe
26. August 2014

Psychologen sind sich seit Jahrhunderten sicher, dass der Mensch ganz entscheidend von seinen frühen Jahren geprägt wird. Das Verhältnis zu den Eltern und auch das Verhältnis zwischen den Eltern hat einen großen Einfluss auf die kindliche Psyche. Für Jungen ist dabei ganz entscheidend, wie der Vater zu seinem Nachwuchs und zu seiner Frau steht. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn sollte dabei im Idealfall harmonisch sein, doch in der Realität ist das meist gar nicht so einfach.

Kinder sollten auch eigene Fehler machen dürfen

Es ist ganz natürlich, dass der Ältere seine Lebenserfahrung weitergeben will und den Sohn vor Fehlern zu schützen versucht. Der Jüngere jedoch möchte im Regelfall seinen ganz eigenen Weg gehen und fühlt sich von den Ratschlägen des Vaters schnell entmündigt. Gerade bei Männern kommen hier auch oft "Urzeittriebe" zum Tragen. Der Älterer als Oberhaupt der eigenen Familie unterweist den jüngeren Sohn, doch dieser möchte eine eigene Familie mit eigener Rangordnung.

Damit es nicht zu bösen Auseinandersetzungen oder sogar einem Kontaktabbruch kommt, sollte der Vater bereits früh beginnen, dem Sohn zwar als Vorbild zu dienen, dabei die Zügel aber nicht zu fest zu halten. Kinder sollten sich ausprobieren dürfen und in einem gesunden Rahmen auch ihre eigenen Fehler machen und damit Erfahrungen sammeln.

Beide Elternteile für Erziehung wichtig

Gerade für Väter ist die Kindererziehung oft schwer, da bis vor gar nicht langer Zeit die Frau als Mittelpunkt der Erziehung galt. Viele Väter hielten sich sogar komplett aus der Angelegenheit heraus. Heute weiß man jedoch, dass nach Möglichkeit beide Elternteile ihren Beitrag leisten sollten.

Jungen benötigen den Vater, um sich mit Idealen und Klischees der Männlichkeit auseinanderzusetzen und eine eigene Identität für sich zu finden. Dafür ist das offene Gespräch sehr wichtig, was aber gerade vielen Männern schwer fällt. Hier gilt es, früh über den eigenen Schatten zu springen, bevor Konflikte und Missverständnisse sich anhäufen.