Die Borreliose-Behandlung könnte bald einfacher werden

Von Frank Hertel
19. September 2011

Reinhard Straubinger arbeitet an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Er hat in der aktuellen Ausgabe des "Journal of Antimicrobial Chemotherapy" einen Artikel veröffentlicht, in dem er über seine Fortschritte bei der Entwicklung eines Antibiotika-Gels gegen Borreliose berichtet.

An Borreliose erkranken pro Jahr etwa 60000 Deutsche vor allem im Sommer, wenn die Borrelien-Bakterien bei Zeckenbissen in den Menschen gelangen und dort Schaden im Nervensystem anrichten. Bei Verdacht auf Borreliose müssen Patienten zur Zeit noch wochenlang Antibiotika schlucken. Wenn Straubingers Antibiotika-Gel auf den Markt kommen sollte, könnte es ausreichen, die Einstichstelle kurz einzureiben. In einem Laborversuch mit Mäusen konnte das neuartige Gel alle Borrelien-Bakterien restlos abtöten. Jetzt folgt eine klinische Phase, in der das Gel am Menschen getestet werden soll. Danach möchte Straubinger ein Anti-Borreliose-Pflaster entwickeln.