Die Chemosaturation: Schonende Chemotherapie der Leber

Die Spezialform der Chemotherapie hilft bei bei bösartigen Tumoren und Metastasen der Leber

Von Cornelia Scherpe
12. November 2014

Die Methodik der "Chemosaturation" ist noch vergleichsweise jung. Es handelt sich dabei um eine Spezialform der Chemotherapie für Menschen mit Leberkrebs, bei der die Ärzte den Körper des Patienten nur minimal belasten müssen.

Minimal-invasive Therapie

Zunächst wird in einer minimal-invasiven Therapie ein Zugang zur Arterie der Leber ermöglicht, damit ein Chemotherapeutikum (der Wirkstoff einer Chemotherapie) direkt vor Ort abgegeben werden kann. Es wird auf diese Weise verhindert, dass die Medikamente den kompletten Körper durchwandern.

Bei der Chemosaturation wird der Blutstrom zwischen Leber und restlichem Organismus vorübergehend komplett getrennt, sodass auch nach dem Wirken des Mittels keine Gefahr besteht. Das "belastete" Blut wird am Ende aus dem Körper gefiltert, sodass kaum etwas vom Chemotherapeutikum im Patienten verbleibt.

Sauberes Blut

Die Effektivität der Filterung liegt bereits bei 97 Prozent. Das "saubere" Blut wird dem Patienten dann wieder zugeführt und die Therapie ist beendet. Das Verfahren hat sich bei Menschen mit Leberkrebs bereits als sehr erfolgreich erwiesen.

Nach wenigen Tagen dürfen die Patienten das Krankenhaus verlassen und in ihren Alltag zurückkehren. Nebenwirkungen, wie man sie sonst von einer Chemotherapie kennt, treten deutlich seltener und in abgeschwächter Form auf.

Bisher nur in wenigen Krankenhäusern

Allerdings wird die Chemosaturation bisher nur in wenigen Krankenhäusern angewandt. Der Einsatz lohnt sich bei bösartigen Tumoren der Leber, die nicht operativ entfernt werden können und bei Metastasen, die in die Leber gestreut haben.