Therapie von Leberkrebs - welche Waffen helfen gegen die schleichende Gefahr?

Von Dörte Rösler
16. April 2014

Leberkrebs - mit dieser Diagnose sind mehr als 8000 Deutsche pro Jahr konfrontiert. Zweidrittel von ihnen sind Männer, doch immerhin eine von 200 Frauen entwickelt im Laufe ihres Lebens einen bösartigen Tumor in der Leber. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen hoher Alkoholkonsum und Infektion mit Hepatitis B oder C. Tabakkonsum und Übergewicht können das Risiko erhöhen.

Früherkennung verbessert Chancen

Wie bei vielen Tumorarten gilt, je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Wer an einer chronische Lebererkrankung, Fettleber oder Leberzirrhose leidet, sollte deshalb regelmäßig zur Ultraschalluntersuchung gehen.

Die meisten Diagnosen werden jedoch in einem relativ späten Stadium gestellt. Tumore in der Leber entwickeln sich schleichend und verursachen anfangs kaum Beschwerden. Zum Arzt gehen viele Betroffene erst, wenn Blutungen in der Speiseröhre auftreten oder der Bauch durch Wasseransammlungen angeschwollen ist (Aszites). Dann muss es schnell gehen.

Behandlung von Leberkrebs

Eine Operation ist nur in rund fünf Prozent der Fälle möglich - wenn die Patienten eine ansonsten gute Leberfunktion zeigen. Nichtoperative Tumore sprechen aber häufig auf die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) an. Dabei bringen die Ärzte mittels eines Katheters winzige radioaktive Mikrokügelchen in das tumuröse Gewebe, wo diese direkt die Krebszellen bestrahlen. Einen ähnlichen Weg geht die sogenannte VSV-Onkolyse, bei der gentechnisch veränderte Viren in die Leberarterie injiziert werden.

Aufwendiger ist die Transplantation. Für knapp 15 Prozent der Patienten bedeutet sie die letzte Chance auf Heilung, etwa wenn nach einer Operation oder Strahlenbehandlung neue Tumore aufgetaucht sind. Wenn keine dieser Therapien möglich ist, bleibt immer noch die Option einer Chemotherapie.