Die Fischer der italienischen Riviera: Wo der Fischfang noch echte Handarbeit ist

Von Nicole Freialdenhoven
5. Juli 2012

Während immer mehr riesige Fangflotten den Fischbestand der Weltmeere rücksichtslos vernichten, gibt es immer noch kleine Fischer, die den Fang in traditioneller Handarbeit erledigen - dazu gehören die Fischer an der italienischen Riviera, die für den Thunfisch-Fang seit Jahrhunderten sogenannte Tonnarellas einsetzen, spezielle Thunfischnetze. Da Jungfische durch die weiten Maschen des Netzes entkommen können, gilt das Fischen mit Tonnarellas als besonders nachhaltig und schonend.

Doch die traditionelle Tonnarella-Fischerei ist bedroht: Immer weniger junge Menschen wollen den anstrengenden Job übernehmen, der bis zu drei Ausfahrten pro Tag erfordert. Schon heute kommen viele der Fischer aus Rumänien. Unterstützung erfährt die Branche jedoch von ligurischen Restaurants, die alte Fischrezepte der Region wieder aufleben lassen und dazu auf lokal gefangenen Fisch setzen.

Eines davon ist Cappon Magro, ein ehemaliges Arme-Leute-Essen, bei dem der Fisch in Gelatine, Salsa Verde und Kapern angerichtet wird. Vor allem im benachbarten Millionärsort Portofino sind diese Gerichte nun wieder ganz schwer angesagt und sichern den Fischern den Fortbestand.