Die Flügel der Zikaden als Vorbild für selbstreinigende Oberflächen

Von Max Staender
2. Mai 2013

Der selbstreinigende Effekt der Lotusblume ist schon lange bekannt und funktioniert allerdings nur mit Regentropfen. Um Schmutz von ihren großflächigen Flügeln zu entfernen, benötigen die Zikaden allerdings kein Wasser, was mit den raffinierten Nanostrukturen auf ihrer Körperoberfläche zusammenhängt.

Die Flügeloberseiten der Insekten sind nämlich mit kleinen Vorsprüngen versehen, womit auftreffende Wassertropfen nur die äußerste Spitze der Nanostrukturen berühren und die darunter liegenden luftgefüllten Taschen somit erhalten bleiben. Diese spezielle Struktur lässt die Luftfeuchtigkeit kondensieren, sodass sich auf den winzigen Nanospitzen Tautropfen bilden, die Energie bei ihrer Verschmelzung freisetzen und zwei zusammentreffende Tropfen automatisch in die Luft schleudern.

Durch diese Energie können auch bis zu 100 Mikrometer große auf den Flügel befindlichen Schmutzpartikel mitgerissen werden, welche zuvor in den Wassertropfen eingeschlossen wurden. In Zukunft könnten die Flügelstrukturen der Pflanzensauger bei der Entwicklung neuer selbstreinigender Oberflächen von großem Nutzen sein.