Die ganze Welt dreht sich um mich - von der Schwierigkeit, mit Egozentrikern umzugehen

Der österreichische Sänger Falco hat es einst auf den Punkt gebracht: "Die ganze Welt dreht sich um mich, denn ich bin nur ein Egoist" - wahre Worte, die in normalem Rahmen sicherlich auf die meisten Menschen zutreffen. Wenn der Blick für den anderen jedoch völlig fehlt, dann wird das Zusammenleben ganz schön kompliziert. Egal, ob der Egozentriker nun ein Mitarbeiter oder gar der eigene Partner ist.

Das Problem dabei: Menschen, die sich gern in ihrem eigenen Glanze sonnen, wirken auf den ersten Blick oft ungemein sympathisch. Sie können andere für sich gewinnen, mit ihren Geschichten, ihrem Humor begeistern. Oftmals bemerkt man erst viel zu spät, dass man es mit einem handfesten Egoisten zu tun hat: Dann nämlich, wenn man selbst von sich erzählen, auch einmal den Verlauf des Abends bestimmen oder auch einmal über traurige Themen sprechen möchten - all dies können Egozentriker nämlich meist gar nicht leiden.

Mit dem Egoismus anderer umgehen

Doch wie reagieren wir nun am besten? Im Falle von Arbeitskollegen ist dies noch recht einfach: Freundschaftliche Beziehungen auf ein Minimum reduzieren und den Kontakt auf Geschäftliches konzentrieren. Bei lieb gewonnenen Freunden ist das schon schwieriger. Das Problem offen anzusprechen, ist wohl die beste Lösung: Hier zeigt sich schnell, ob unser Gegenüber die Sorgen und Probleme ernst nimmt oder sich nur stolz und gekränkt zurückzieht - eine übrigens recht häufige Verhaltensweise ausgewiesener Egomanen.

Falls jedoch Einsicht da ist und Ihnen etwas an der Freundschaft liegt, zeigen Sie Verständnis und Geduld: Schließlich haben sich die meisten Menschen ihr Egozentriker-Dasein nicht ausgesucht. Wenn tatsächlich der Wunsch nach Änderung besteht, dann sollten Sie dies Ihren Freunden schon hoch anrechnen - und es Ihnen auch einmal nachsehen, wenn sie dann und wann in alte Muster verfallen.

Sehr viel komplizierter ist die Sache da schon, wenn wir feststellen, dass wir mit einem Egozentriker (natürlich auch weiblich!) zusammen sind: Hier muss eine wirklich handfeste Aussprache her. Dass sich die Situation ändert, der Partner mehr Verständnis für unsere Sichtweise entwickelt, ist jedoch längst nicht sicher. Wenn von beiden Seiten gewünscht, kann eine Paartherapie vielleicht eine sinnvolle Unterstützung sein.

Manchmal jedoch, bei wirklich ausgesprochenen Selbstdarstellern, ist eine Trennung die einzige Möglichkeit zur Besserung - insbesondere dann, wenn einer von beiden ständig im Schatten des anderen steht.