Die Gebärmutterentfernung - mögliche Einflüsse auf die Zahl der Operationen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
16. Juni 2014

Unter einer Hysterektomie versteht man die Entfernung der Gebärmutter, die in den meisten Fällen dann durchgeführt wird, wenn gutartige Veränderungen diagnostiziert werden, bei etwa 10 Prozent erfolgt der Eingriff aufgrund von Krebserkrankungen.

Schon lange Zeit steht die Hysterektomie in der Kritik, zu häufig angewandt zu werden. Das Robert-Koch-Institut hat im Rahmen einer Studie untersucht, welche Faktoren die Häufigkeit der Operationen beeinflussen, dazu wurden 3.500 Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt, bei denen auch zwischen Bildungsstand, Beruf und Einkommen berechnet wurden.

Hysterektomie bei Frauen mit hohem Bildungsstatus seltener durchgeführt

Die Forscher fanden heraus, dass insgesamt bei 13 Prozent der Frauen mit höherem Bildungsstatus ein solcher Eingriff durchgeführt wurde, bei der niedrigeren Statusgruppe betrug die Menge 23 Prozent. Letztere Gruppe wurde in vier Prozent der Fälle bis zum 40. Lebensjahr operiert, bei der ersten Gruppe war es in diesem Alter keine einzige Frau.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Gründlichkeit der Aufklärung und die Beziehung zwischen Arzt und Patientin der Grund für die Unterschiede sein könnten. Gebildete Frauen würden sich eher und umfassender informieren und auch mögliche Alternativen von ihren Ärzten anfordern.

Zu den aus dem Bildungsstand resultierenden Faktoren zählen laut Forscher auch Übergewicht und häufigere Geburten, die bei Frauen mit niedrigerem Status öfter vorkommen.

Man fordert, Frauen, die aus niedrigeren Schichten kommen, eine bessere Aufklärung und ein umfassenderes medizinisches Angebot zur Verfügung zu stellen, damit die Gebärmutterentfernung wirklich nur dann durchgeführt wird, wenn es keine Alternativen gibt.

Natürlich gehören auch ausführliche Gespräche dazu, in denen die Patienten über die Risiken des Eingriffs informiert werden.