Die Gefahr von ASS wurde bisher unterschätzt

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2012

ASS steht als Abkürzung für die Acetylsalicylsäure. Viele Menschen kennen diesen Wirkstoff, der in Schmerzmedikamenten seine Anwendung findet. Bereits sehr geringe Dosierungen können nicht nur Schmerzen beseitigen, sondern auch Fieber senken und Entzündungsherde bekämpfen. Solches Low-Dose-ASS kann ohne Rezept aus der Apotheke bezogen werden. Dies ist jedoch eventuell gar nicht so klug, denn eine aktuelle Studie hat ergeben, dass selbst sehr niedrig dosiertes ASS sehr gefährlich werden kann. Die Gefahr von ASS wurde demnach bisher deutlich unterschätzt. Bereits kleine Mengen können die Blutungsneigung deutlich erhöhen und gehören daher besser unter eine Rezeptpflicht. Ermittelt wurde dies in einer Studie aus den USA. Dort kam es 5-Fach so häufig zu einer Blutung als es der bisherige Wissenstand eigentlich vermuten ließ.

Bereits eine Studie aus Wien hatte ermittelt, dass von sechs Patienten unter der Vergabe von ASS mindestens einer durch den blutverdünnenden Effekt eine bedenkliche Blutung entwickelt. Doch dort hatte es sich um eine Studie gehandelt, die unter Idealbedingungen stattgefunden hatte. In der Realität sieht das Risiko daher oft viel schlimmer aus. Dies belegt die US-Studie.

Sehr bedenklich ist der Einsatz von ASS zudem bei Diabetikern. Wer an einer Diabetes leidet, hat ohnehin ein erhöhtes Blutungsrisiko und verschlimmert dies durch die Einnahme von ASS im Schnitt noch einmal um 36 Prozent.