Die Hepatitis E-Infektion ist in Österreich weit verbreitet

Von Cornelia Scherpe
29. Juni 2012

Bei Hepatitis handelt es sich um eine Infektion mit Viren. Je nach Virenart können verschiedene Typen von Hepatitis A bis Hepatitis E auftreten.

Eine Studie aus Österreich hat nun gezeigt, dass der Virus dort offenbar deutlich aktiver ist, als man bisher angenommen hatte. Blutuntersuchungen der Bürger haben gezeigt, dass viele Antikörper gegen das Virus in sich haben. Drei Prozent der Menschen hatten demnach schon einmal eine Infektion, doch der Körper konnte sich aktiv dagegen wehren und bildete Abwehrstoffe.

Für die Mediziner ist das eine überraschende Entdeckung, denn Virologen sahen Österreich bisher nicht als ein Gebiet an, in dem es viel Hepatitis gibt. Allgemein geht man davon aus, dass es in Industrieländern gar nicht zu einer Ansteckung mit Hepatitis E kommt. Die wenigen bekannten Fälle treten in der Regel nur bei Menschen auf, die von einem Auslandsurlaub zurückkommen und sich dort infiziert haben. Diese Meinung muss aber wohl revidiert werden.

Für Ärzte heißt dies, dass es ab jetzt bessere Vorsorgeuntersuchungen geben muss. Auch bei akuten Lebererkrankungen sollte fortan im Krankenhaus immer an eine Hepatitis-Infektion als Auslöser gedacht werden. Nicht jeder hat nämlich das Glück, die Infektion ganz allein zu überstehen. Kann der Körper nicht rechtzeitig genügend Antikörper herstellen, kann das Virus im Körper wüten und einen beträchtlichen Schaden anrichten. Vor allen Dingen die Leber kann in Mitleidenschaft gezogen werden.