Die innere Uhr braucht Unterstützung von Augen und Ohren

Der persönliche Rhythmus des Menschen wird auch äußeren Veränderungen angepasst

Von Jutta Baur
24. Januar 2011

Nicht nur bestimmte Hirnfunktionen, sondern auch Sinnesreize sind für die innere Uhr verantwortlich. Das fanden Misha Ahrens und Maneesh Sahani vom University College in London heraus.

Bisher dachte man, dass der Mensch ausschließlich durch eine Art Taktgeber im Gehirn Zeitspannen abschätzen könne. In der Fachzeitschrift "Current Biology" erläuterten die Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse. Zwanzig Probanden standen für einen Test zu Verfügung.

Korrekte Einschätzung fällt leichter bei zusätzlichen Informationen

Auf einem Monitor wurden ihnen hintereinander zwei Lichtpunkte gezeigt. Diese verloschen jeweils nach unterschiedlicher Dauer. Die Teilnehmer mussten einschätzen, welcher der Punkte länger zu sehen war. Beim zweiten Test waren zusätzlich zu den Lichtern Muster zu erkennen, die sich nach einiger Zeit wandelten. Die Abfolge war unregelmäßig, jedoch insgesamt rhythmisch.

Im Vergleich zeigte sich, dass den Beteiligten eine korrekte Einschätzung leichter fiel, wenn sie zusätzliche Informationen hatten. Allerdings erkannten die Wissenschaftler auch, wie leicht sich die innere Uhr überlisten ließ.

Bei einem weiteren Versuch ließen die Forscher die Lichtpunkte weg und zeigten nur noch die Muster. Dabei wandelten sie den Rhythmus ab. Die Probanden empfanden die Zeitspannen umso länger, je kürzer sie tatsächlich waren.

Der Mensch reagiert also nicht nur auf sein eigenes Empfinden, sondern passt seinen Takt auch äußeren Veränderungen an.