Die Insel des langen Lebens: Kaffee hält Bewohner von Ikaria jung

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2013

Liegt es am Kaffee, an der gesunden mediterranen Diät oder an der frischen Luft? Nirgendwo sonst leben so viele gesunde über 90-jährige Menschen wie auf der kleinen griechischen Ägäis-Insel Ikaria. Die New York Times nannte die Insel sogar "den Ort, an dem die Menschen vergessen, zu sterben".

Wissenschaftler wollen den Kaffee als Quell der Gesundheit ausgemacht haben: In Griechenland wird der Kaffee noch traditionell abgekocht und ist daher besonders reich an Polyphenol und Antioxydantien, während er zugleich eine geringere Menge Koffein enthält.

Nicht alle Wissenschaftler sind jedoch mit dieser Analyse einverstanden. Sie verweisen auf die hohe hohe Menge Cafestol, einem natürlichen Bestandsteil der Kaffeepflanze, die bei dieser Art der Kaffeezubereitung getrunken wird.

Cafestol kann die Blutfettwerte erhöhen und für einen erhöhten Cholesterinspiegel sorgen. Beim herkömmlichen Filterkaffee wird zumindest ein Teil des Cafestols aus dem Kaffee herausfiltert.

Auf Ikaria spielen sicher noch einige andere Faktoren mit, darunter die geringe Schadstoffbelastung der Luft auf der kleinen Insel westlich von Samos, die nur wenig Fremdenverkehr erlebt und keinen eigenen Flughafen besitzt. Auch die gesunde Mittelmeerdiät mit viel frischem Gemüse, Fisch und Olivenöl dürfte ihren Teil dazu beitragen.