Die Mandeln sind zur Abwehr wichtig! Manchmal müssen sie trotzdem raus
Wann Rachen- oder Gaumenmandeln entfernt werden sollten
Am besten wäre es, jedes Kind behielte seine Gaumen- und Rachenmandeln, denn heute weiß man, wie wichtig die kleinen Organe im Mund für die Körperabwehr sind. Trotzdem ist die "Mandeloperation" eine der häufigsten Eingriffe bei Kindern. Aus gutem Grund: Sind die Mandeln selbst häufig ein Entzündungsherd, können diese andere Organe, wie Herz, Nieren und Gelenken schaden.
Dann müssen die Mandeln unbedingt entfernt werden. "Sie erfüllen nicht mehr die Funktion der Infektionsabwehr, sondern sind selbst zum Krankheitsherd geworden", erklärt Dr. med. Michael Deeg, Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Freiburg und Sprecher seines Berufsverbandes im Apothekenmagazin Baby und Familie.
Entfernung der Rachen- und Gaumenmandeln
Gelegentliche Mandelentzündungen sind aber noch kein Grund für eine Operation. Erst wenn ein Kind drei bis vier mal im Jahr akut erkrankt und wegen Fieber Antibiotika braucht, raten Ärzte zur Operation. Die oberhalb der Gaumenmandeln gelegenen Rachenmandeln - häufig nicht ganz korrekt als Polypen bezeichnet - können bei Entzündungen die Öffnung der Ohrtrompete verlegen und zu anhaltenden Mittelohrentzündungen führen. Das ist ein Grund, die Rachenmandeln zu operieren. Nach der Entfernung der Gaumenmandeln bleiben die Kinder bis zu einer Woche im Krankenhaus.
Die Rachenmandeln werden oft ambulant operiert. Der Grund ist die Gefahr von Nachblutungen. Bei der Rachenmandel-OP ist dieses Risiko schon nach einem Tag nur noch sehr gering. Gaumenmandeln können noch nach Tagen nachbluten.