Weniger Erbrechen nach der Narkose - Mediziner empfehlen Flüssigkeitsinfusion während der OP

Eine zusätzliche Flüssigkeitsvergabe soll unangenehme Reaktionen auf die Vollnarkose abmindern

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2013

Viele Menschen stehen eine Operation unter Vollnarkose zwar gut, doch das Erwachen nach dem Eingriff wird für sie erst einmal unangenehm. Oft kommt es nämlich vor, das der Patient sich übergeben muss. Dieser Brechreiz ist eine Reaktion auf die Narkose und kommt beispielsweise bei 70 Prozent aller Kinder vor, denen man die Mandeln entfernt hat.

Ringer-Laktat-Lösung gegen Erbrechen

Mediziner haben in einer Studie nun gezeigt, wie man den Operierten helfen und die Häufigkeit des Brechens reduzieren kann. Das Geheimnis besteht darin, noch während der OP mit einer Flüssigkeitsinfusion zu arbeiten.

In der Studie wurde dafür die Ringer-Laktat-Lösung benutzt. Diese Lösung wird dem Körper via Infusion zugeführt und soll einer Dehydratation vorbeugen. Der Patient wird also mit harmloser Flüssigkeit versorgt. In der Untersuchung mit insgesamt 100 Kindern zeigte sich, wie viel dies ausmachte. Alle sollten die Mandeln entfernt bekommen und waren zwischen einem Jahr und zwölf Jahren alt.

Nüchternheit als Risikofaktor

Die zusätzliche Flüssigkeitsvergabe wurde nach dem Zufallsprinzip bei 50 der Kindern veranlasst, bei den übrigen lief die OP ganz normal ab. Nach dem Aufwachen aus der Narkose ging es den Kindern der ersten Gruppe in der Tat besser. Die Übelkeit und das Erbrechen waren in den 24 Stunden nach dem Aufwachen bei 62 Prozent aufgetreten. In der Kontrollgruppe kam man auf ganze 82 Prozent.

Bisher wissen die Mediziner allerdings nicht, weshalb die Flüssigkeit diesen Effekt hat. Die Ärzte vermuten, dass es zum Abmildern der Probleme kommt, da der Körper durch die viele Flüssigkeit streng genommen nicht ganz nüchtern ist und Nüchternheit als hohes Risiko für diese postoperativen Beschwerden gilt.