Die neue Generation der Hörgeräte: TMT-Gerät verbessert das Hören

Aufbau, Funktionsweise und Vorteile der TMT-Hörgeräte

Von Cornelia Scherpe
16. Oktober 2015

Seit es Hörgeräte gibt, haben Menschen mit einer Hörschwäche eine gute Möglichkeit, wieder mehr aus ihrer Umwelt wahrzunehmen. Die Technik befindet sich dabei beständig im Wandel und hat nun eine neue Generation von Hörgeräten hervorgebracht. Die Geräte werden als "tympanic membrane transducer", oder kurz TMT, bezeichnet.

Bisher bestehen normale Hörgeräte aus zwei Komponenten.

  1. Es gibt ein Mikrophon, dass die Umweltgeräusche aufnimmt
  2. und einen Lautsprecher, der die Töne entsprechend verstärkt an das Trommelfell weiterleitet.

Da es Luft zwischen Lautsprecher und Trommelfell gibt, gehen auf diesem Weg einige Frequenzen verloren. TMT-Geräte sollten die Schallleitung effizienter machen und damit den Bereich der hörbaren Töne für Patienten vergrößern.

Aufbau von TMT-Hörgeräten

TMT-Hörgeräte sind so aufgebaut, dass eine künstliche Membran direkt auf das Trommelfell des Patienten gelegt wird. Da jeder Mensch eine andere Größe benötigt, muss vorab das Ohr vermessen und ein individueller Abdruck angefertigt werden. Nach diesen Vorgaben wird die Membran dann patientenbezogen hergestellt. Einmal in der Woche gibt der Arzt zudem spezielle Ohrentropfen in das Ohr, damit eine Ölschicht zwischen Membran und Trommelfell entsteht.

Funktionsweise des TMT-Hörgeräts

  1. Die Membran wird beim Hören in Schwingungen versetzt. Dazu dient ein eingebauter "Mikroaktuator". Den Befehl für die Schwingungen erhält er von einer Laser-Diode.

  2. Diese sitzt im äußeren Teil des Hörgeräts und wandelt die ankommenden Akustiksignale zunächst in elektrische Impulse um.

  3. Diese gibt der Laser ins Innere weiter, wo die Elektrosignale auf die Membran treffen und vom Trommelfell dahinter wieder in akustische Signale umgewandelt werden.

Dieser Umweg von Akustik über Elektro wieder zu Akustik verhindert den Verlust von Informationen auf dem Weg ins Innere.

Der recht hohe Aufwand (Abmessung beim Arzt, regelmäßiges Tropfen) lohnt sich, wie eine Studie mit 48 Senioren zeigt. Nach der Gewöhnungszeit von circa einem Monat verbesserte sich das Hörvermögen deutlich. Das Worterkennen stieg um 33 Prozent.