Die Schlacht von Gadebusch: Hunderte Bleikugeln in Mecklenburger Acker gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
18. Oktober 2012

Vor 300 Jahren lieferten sich schwedische und dänische Truppen in der Nähe des mecklenburgischen Ortes Gadebusch eine blutige Schlacht, die zu den größten Auseinandersetzungen auf mecklenburgischem Boden überhaupt gehört. Beide Länder lieferten sich zwischen 1700 und 1721 immer wieder heftige Kämpfe um die Vorherrschaft in der Ostsee, die als Nordischer Krieg in die Annalen einging.

In Gadebusch trafen am 20.Dezember 1712 rund 40.000 Soldaten der königlichen Armeen aus Schweden und Dänemark aufeinander und zahlten eine hohen Preis: An einem einzigen Tag fielen über 4000 Tote. Es sollte zudem das letzte Mal sein, dass Schweden eine Schlacht für sich entscheiden konnte.

Das Schlachtfeld wurde vermutlich schon von der verarmten Landbevölkerung Mecklenburgs geplündert, kaum dass der Pulverdampf verzogen war. Doch noch immer finden Archäologen und Schatzsucher Relikte der "Schwedenschlacht" im Ackerboden. Die vielen hundert Bleikugeln, die bislang geborgen wurden, geben den Historikern eine Möglichkeit, den Verlauf der Schlacht näher zu erforschen. Auch Uniformteile, Kanonenkugeln und Teile von Gewehren kommen immer wieder zum Vorschein. Bei einer Konferenz des Kulturhistorischen Vereins 1712 e.V. werden die Forschungsergebnisse nun zum erstenmal in Gadebusch der Öffentlichkeit vorgestellt.