Die Schluckspechte unter den Vögeln: Lori-Papageien besaufen sich

Tierärzte und Tierschützer machen sich Sorgen um die kleinen, alkoholisierten Vögel

Von Karla Hettesheimer
18. Oktober 2011

In Australien fallen derzeit massenhaft Vögel von den Bäumen. Der Grund dafür: Sie sind völlig betrunken. Die kleinen, gefiederten Tiere naschen zu viel von einer gegärten Beerensorte, die mehr Alkohol enthält als die sogenannten Lori-Papageien vertragen können.

Risiko für die Lori-Papageien

Ähnlich wie der Mensch, verlieren die Vögel in alkoholisiertem Zustand ihr Koordination, schwanken, rennen in Gegenstände und haben sich schlichtweg einfach nicht mehr unter Kontrolle.

Die taumelnden Papageien wirken zwar zunächst sehr lustig, doch vor allem Tierärzte machen sich Sorgen um die kleinen Vögel. Denn sternhagelvoll sind die Papageien nicht mehr in der Lage sich selbst zu schützen. Sie werden zutraulicher und langsamer und sind für jedes Raubtier eine leichte Beute.

Gefährliche Regeneration

Das Hauptproblem ist, dass die Lori-Papageien ihren Rausch nicht einfach ausschlafen können. Laut Tierärzten dauert es zwischen zwei und drei Tagen, bis die Tiere wieder völlig regeneriert sind.

In dieser Zeit müssen sie beobachtet werden, um den Bestand nicht zu gefährden. Australische Tierärzte und Tierschützer versuchen nun, einen Weg zu finden, dem jährlich wiederkehrenden Besäufnis der Lori-Papageien ein Ende zu setzen.