Die unbekannten Perlen der USA - Zeitreise ins 19.Jahrhundert in Michigan

Von Nicole Freialdenhoven
14. Juni 2012

Der Bundesstaat Michigan findet sich nur selten auf der Wunschliste deutscher Touristen, die in die USA reisen. Geprägt von der dahinsiechenden Autoindustrie und der Landwirtschaft kann Michigan natürlich nicht mit Zielen wie Kalifornien oder Florida mithalten. Doch wer sich auf den Staat an den Großen Seen einlässt, wird mit noch völlig unbekannten Perlen des nordamerikanischen Kontinents beloht.

Eine solche Perle ist die Insel Mackinac an der Nordspitze Michigans, dort wo sich der Huronsee und der Michigansee treffen. Die kleine autofreie Insel ist nur per Fähre oder Flugzeug erreichbar und auf der Insel selbst bilden Kutschen und Fahrräder das wichtigste Transportmittel. Autos sind schon seit 120 Jahren verboten.

Ein Besuch auf Mackinac Island ist daher auch immer eine Zeitreise in das späte 19.Jahrhundert, denn moderne Betonarchitektur sucht man vergeblich: Im einzigen größeren Ort der Insel reihen sich schmucke viktorianische Holzvillen mit gemütlichen kleinen Läden und Bed & Breakfasts aneinander, während die Soldaten von Fort Mackinac in Uniformen der Jahrhundertwende umhergehen und ab und zu einmal eine alte Kanone abfeuern. Seine Aufgabe als Verteidigungsbastion während der amerikanischen Revolution hat es längst verloren - und die Soldaten sind Amateurdarsteller. Das historische Fort und das prächtige Grand Hotel aus dem Jahr 1887 sind die beiden Hauptattraktionen der Insel, die jedes Jahr in der Sommersaison 750.000 Besucher anlockt.