Die Wirkung von Haarspray auf die Lunge

Haarspray hat kurzfristige Auswirkung auf Lungenkapazität

Von Textbroker
14. September 2011

Seit langer Zeit gibt es in der Wissenschaft einen Streit über die gesundheitlichen Auswirkungen des Gebrauchs von Haarspray. Bereits im Jahre 1958 erschienen Berichte über die Speicherung der Bestandteile von Haarspray in der Lunge. In späteren Studien hingegen wurde eine solche Wirkung bestritten.

Doch zwei englische Mediziner ließen diesen Streit nun wieder aufleben. Sie führten einen Test mit 20 unvorbelasteten Versuchspersonen durch und ließen sie vier verschiedenartige Sprays für jeweils 20 Sekunden benutzen: Sprays, die Polyvinylpyrrolidoh, Kunstharz, oder keinen der beiden Stoffen enthielten.

Lediglich kurzzeitige Verengung der Atemwege durch Haarspray

Ein viertes Spray stellte einen Placebo dar. Danach maß man die Luftmenge, die beim Ausatmen von den Versuchspersonen maximal ausgestoßen werden konnte. Das Ergebnis war verblüffend: Alle drei Haarsprays bewirkten eine Verminderung von 21-29 Prozent der ausgeatmeten Luft. Beim Placebo-Spray betrug die Verminderung des Atemluftvolumens immerhin 4 Prozent.

Doch diese Wirkung hielt glücklicherweise nur wenige Minuten an. Die Forscher schlossen daraus: Die reversible Wirkung des Haarsprays rührt daher, dass das Haarspray Histamine in der Lunge freiwerden lässt und dies die Atemwege kurzfristig verengt.

Dauerhafte Schäden durch Haarsprays konnten durch diese Versuche nicht festgestellt, aber auch nicht ausgeschlossen werden. Vermutet werden kann jedoch, so die Forscher, dass einige Fälle von Atemwegsstörungen, wie z.B. Bronchitis, auf Haarspray zurückzuführen sind.