Die Wirkungsweise von ACE-Hemmern wird von unserem biologischen Rhythmus stark beeinflusst

Mediziner entdeckten die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten je nach Einnahmezeitpunkt

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2011

ACE-Hemmer wirken nicht immer gleich, denn unser Biorhythmus kann die Wirkung der Medikamente bedeutend beeinflussen. Zu dieser Erkenntnis sind Forscher gekommen, die die Wirkungsweise der Herzmedikamente genauer unter die Lupe nahmen. Demnach sollte man diese Pillen nur am Abend nehmen, dann können sie sich am Besten auf das Herz auswirken.

Tierversuche hatten gezeigt, dass das Mittel kurz vor dem Schlaf den Herzmuskel am Besten anspricht und dieser am nächsten Morgen dann die gesündeste Funktion hat. Bekamen die Tiere die ACE-Hemmer am Morgen, reagierte das Herz weniger intensiv auf das Medikament.

Auslöser für die unterschiedliche Wirkung je nach Tageszeit

Der Grund liegt im Hormonhaushalt, bei dem je nach Tageszeit andere Hormone aktiver sind. Der Hemmer interagiert besonders mit dem Hormon Angiotensin, das für unseren Blutdruck zuständig ist. Dieses Hormon ist in der Nacht am aktivsten, so kann Angiotensin beim Schlafen den Blutdruck hochtreiben, weshalb der ACE-Hemmer beim Zubettgehen eingenommen werden sollte, um das zu verhindern.

Dies sollte den Umgang der Ärzte mit dem Medikament verändern. Die Mediziner sollten ihre Patienten darauf aufmerksam machen, dass die Tageszeit eine Rolle bei der Einnahme spielt.