Die witzigsten Faschingsbräuche aus aller Welt

Besondere Karnevalstraditionen in Europa und dem Rest der Welt

Von Karin Sebelin
27. Januar 2011

An Fasching, der fünften Jahreszeit, ist allerlei buntes Treiben und Schabernack angesagt. In schrillen Outfits unter lustiger Karnevalsmusik ziehen die Narren in Karnevalsumzügen durch die Straßen. Die Narren tanzen ausgelassen bis in die Puppen. Närrischer "Ausnahmezustand" herrscht besonders in den Karnevalshochburgen.

Das übliche Treiben ist einigen Narren nicht verrückt genug - sie setzen dem Schabernack noch einen Trumpf auf, wie die Auflistung mit den zehn weltweit kuriosesten Faschingsbräuchen beweist.

Von Italien bis nach Brasilien

  • Im italienischen Städtchen Ivrea findet jedes Jahr eine große Orangenschlacht ("Battaglia delle arance") statt, in der sich Teams mit Orangen bewerfen.
  • In Puerto de la Cruz auf Teneriffa findet jährlich der Stöckelschuhlauf der Männer statt - Männer rennen in aufreizenden Frauenkleidern in Stöckelschuhen mit mehr als zwölf Zentimetern Absatz über einen Parcours mit Hindernissen.
  • Im Inselstaat Trinidad und Tobago gibt es am Rosenmontag einen Umzug, den "J'ouvert", in Port of Spain, der Hauptstadt. Hier "besudeln" sich die Festteilnehmer mit Schlamm aus Rohöl und Schokoladensoße.
  • Am Faschingsdienstag und Aschermittwoch gibt es in der englischen Stadt Ashbourne in Derbyshire ein riesiges Fußballspiel, das "Royal Shrovetide Football", ein Spiel zwischen den "Oberstädtern" und "Unterstädtern". Der "Gag" ist das riesige Fußballfeld, das fünf Kilometer groß ist und fast die ganze Stadt abdeckt.
  • In La Vega, der Karnevalshochburg der Dominikanischen Republik, ziehen "hinkende Teufel" ("diablos cojuelos") mit Vampirzähnen und Fratzengesichtern jeden Februarsonntag durch die Stadt und "polieren" anderen Faschingsnarren oder Karnevalsgästen den "Allerwertesten" mit Gummibällen an Stöcken.
  • Auf den kanarischen Inseln wird vielerorts das "Begräbnis der Sardine" ("El entierro de la sardina") gefeiert. Hierzu wird eine riesengroße Sardine aus Pappe von der Trauergemeinde zu einem Platz geführt und dort unter großem Geheul angezündet und beerdigt.
  • In Finnland verabreden sich am Faschingsdienstag (finn. Laskiainen) die Studenten im Stadtpark der Hauptstadt zum Rodeln auf teils selbstentworfenen "Hightech-Schlitten".
  • In Wolfach im Schwarzwald trifft man am Faschingsdienstag auf einen Umzug mit 300 urigen Faschingsfiguren mit besonderen Nasen auf dem Gesicht. Die Teilnehmer haben nach links gekehrte Jacken an und tragen kuriose Hüte. Dazu machen sie viel Lärm mit irgendwelchen Gegenständen.
  • In Veracruz in Mexiko wird zu Beginn des Karnevals auf dem Hauptplatz der Stadt die "schlechte Laune" ("el mal Humor") symbolisch verbrannt und dort beerdigt.
  • Bevor der große Karneval in Salvador de Bahia in Brasilien losgeht, wird der "dicke König" ("Rei momo") seines Thrones enthoben, indem der Bürgermeister der Stadt einem dicken Mann die Schlüssel der Stadt symbolisch übergibt.