Diebe und Plünderer verkaufen mexikanische Kulturschätze

Prähispanisches Kulturerbe durch Kriminalität und Unwissenheit gefährdet

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. März 2011

Mexiko ist reich an archäologischen Fundorten mit ihren Kulturschätzen, wobei aber nur ein kleiner Teil registriert ist. Und nur etwa 160 historische Stätten sind auch für die Öffentlichkeit zu besichtigen und stehen dabei auch unter ständiger Beobachtung, so beispielsweise die Maya-Ruinen in Yucatan oder auch die alten Bauten von Paquime, die sich im Norden von Mexiko befinden.

Aber wegen der vielen anderen Fundorten, die sich zum Teil auf privaten Gelände oder auch in weitaus unzulänglichen Gegenden befinden, machen sich die Verantwortlichen der mexikanischen Regierung echte Sorgen. Denn viele Plünderer oder Diebe verkaufen diese Kostbarkeiten und machen damit ein Vermögen.

Zerstörung durch Unkenntnis

Da man aber nicht alle Fundorte kennt, so ist der Kampf gegen den Schmuggel und illegalen Handel natürlich sehr schwierig. Aber auch das International Council of Museums (ICOM) befürchtet durch diesen Handel einen großen Verlust für das prähispanische und koloniale kulturelle Erbe von Mexiko, beziehungsweise Mittelamerika.

Deshalb wurde jetzt in Zusammenarbeit von Polizei, Museen und auch renommierten Sammlern und Kunsthändler eine sogenannte "Rote Liste" erstellt, an der man illegale Ware bei einer Ausfuhr feststellen könnte. Aufgrund eines internationalen Abkommens werden Verstöße mit bis zu zwölf Jahren Gefängnis bestraft. Aber dies schreckt professionelle Schmuggler, besonders in Richtung USA nicht ab.

Manche Kulturstätten werden aus Unwissenheit oder auch aus reiner Unachtsamkeit vernichtet, so hatte ein Besitzer den Erdboden für eine Pferdekoppel gleichgemacht, obwohl dort sich eine 2.300 alte Maya-Stätte befand, sodass mehrere historische Gebäude vernichtet wurden. Als Grund für die Zerstörung gab der Besitzer an, dass er nichts von einer solchen wusste und somit das Land, das er kurz zuvor gekauft hatte, für seine Pferdekoppel benutzte.