Diskriminierung an deutschen Schulen und Hochschulen ist offenbar immernoch alltäglich

Von Melanie Ruch
14. August 2013

Auch wenn man meinen sollte, dass Diskriminierung in Deutschland längst kein Thema mehr ist, scheint vor allem die Ausgrenzung von Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderungen gerade in deutschen Bildungseinrichtungen zum Alltag zu gehören.

Dies jedenfalls ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Demnach hat jeder vierte Schüler oder Student mit Migrationshintergrund das Gefühl ausgegrenzt, gemobbt oder benachteiligt zu werden. Von den Befragten mit Behinderung gaben 6% an sich diskriminiert zu fühlen. Der Studie zufolge geht die Diskriminierung aber nicht nur von Mitschülern, sondern sogar auch von Lehrkräften aus.

Eltern von behinderten Kindern oder Kindern mit Migrationshintergrund klagten zudem über Probleme bei der Einschulung oder der Aufnahme in integrative Einrichtungen und auch bei Bewerbungen um Jobs würden Behinderungen und ethnische Herkunft noch häufig eine Rolle spielen, ebenso wie die Sexualität, das Geschlecht und das Alter der Bewerber, heißt es.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes fordert daher unabhängige Beratungsstellen an deutschen Schulen und Hochschulen einzurichten und die bereits bestehenden Stellen, gerade auch in Unternehmen, zu stärken.