Dreister Kupferdiebstahl - Bahnen stehen still

Von Ingo Krüger
9. Februar 2011

Kupfer ist ein begehrtes Metall. Regelmäßig montieren Diebe Kabel und Leitungen von Bahnanlagen ab, um an den Rohstoff zu gelangen. Die Folge: Schäden in zweistelliger Millionenhöhe und Störungen im Bahnverkehr. Auch unsere französischen Nachbarn bleiben von den dreisten Langfingern nicht verschont.

Vergangenen Dienstag machten sich im Morgengrauen Kupferdiebe an Leitungen und Kabel der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF zu schaffen. Durch ihre Klauerei brachten sie den Bahnverkehr im Norden von Paris zum Erliegen. Selbst der Hochgeschwindigkeitszug Thalys konnte seinen Zielbahnhof Köln nicht anfahren. Die Störungen wirkten sich sogar bis nach Belgien und Großbritannien aus.

Kupferdiebstahl hat in ganz Europa Konjunktur. Eine Tonne des Edelmetalls besitzt derzeit einen Wert von über 7.300 Euro. Immer häufiger fallen ganze Verkehrsleitsysteme aus, verspäten sich Bahnen, weil die Missetäter Schäden an den Oberleitungen angerichtet haben.

Allein in Deutschland registrierte die Bahn im vergangenen Jahr mehr als 8.500 Züge, die verspätet fuhren oder umgeleitet werden mussten.