Drucken mit Wasser statt Tinte - Chinesische Forscher entwickeln Spezialpapier

Von Ingo Krüger
4. Februar 2014

Originale Druckerpatronen sind teuer. Wenn sich aber eine neue Erfindung chinesischer Wissenschaftler durchsetzt, gibt es bald eine preisgünstige Alternative. Die Zukunft, so die Forscher von der Jilin Universität in Changchun, gehöre dem wiederbeschreibbaren Papier. Tinte ist nicht mehr erforderlich, denn der Farbstoff befindet sich im Papier und wird durch den Kontakt mit Wasser aktiviert.

Spezialpapier lässt sich etwa 50 Mal benutzen

Ein Blatt besteht aus vier Schichten. Die unterste Lage ist Papier, darüber befindet sich eine Schicht aus Polyethylenglykol. Sie verhindert eine unerwünschte Reaktion zwischen Papier und Farbstoff, der sich in der nächsten Lage befindet. Für den Farbstoff wählten die Forscher eine Substanz aus der Gruppe der sogenannten Oxazolidine, da diese wasserempfindlich sind. Anschließend folgt noch eine Schutzschicht aus Polyethylenglykol, die es unmöglich macht, dass bereits die Feuchtigkeit der Raumluft das Papier färbt. Die Schutzschicht verhindert außerdem, dass sich die Farbstoffe aus dem Papier lösen. Daher ist der Druck mit Wasser nach Ansicht der Wissenschaftler auch nicht giftig.

Das Papier kann wenigstens 50 Mal benutzt werden. Hitzeeinwirkung, etwa im Backofen, lässt die Schrift wieder verschwinden. Bei einer Temperatur von 70 Grad Celsius ist sie bereits nach nach 30 Sekunden wieder weg, bei Raumtemperatur dauert der Vorgang gut 22 Stunden. Ein besonderer Drucker ist nicht erforderlich. Ausreichend, so die Wissenschaftler, sei ein handelsüblicher Tintenstrahldrucker, bei dem der Toner durch Wasser ersetzt wird. Unternehmen könnten mit dem Wasserstrahldruck Geld sparen. Die Kosten liegen nach Angaben der Forscher pro Seite bei nur einem Prozent der Ausgaben für einen Tintenstrahlausdruck.