Ehemalige politische Häftlinge der DDR leiden immer noch unter psychischen Langzeitfolgen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. Oktober 2012

Mittlerweile sind 20 Jahre nach dem Mauerfall vergangen, aber viele der damaligen politischen Häftlingen in der DDR leiden heute noch unter den psychischen Folgen ihres Gefängnisaufenthalts.

In der Zeit des Bestehens des DDR wurden etwa 200.000 Menschen aus politischen Gründen zur Haft verurteilt, wobei es in der ersten Zeit auch zu körperlichen Foltern kam. Unter Walter Ulbricht und Erich Honnecker wurde mehr die psychische Folter eingesetzt, aber auch durch Schlafentzug und Flutlicht wurden die Gefangenen körperlich gequält, so dass viele Häftlinge auch nach dem Mauerfall unter einem Trauma litten.

Aber dieses Trauma unterscheidet sich auch in seiner Verlaufsform, so dass bei den Häftlingen aus der frühen Zeit der DDR jetzt nur noch wenig traumatische Störungen vorliegen. Anders sieht es bei einem chronischen Verlauf aus, wo es häufiger zu einem Trauma kommt. Bei dieser Gruppe handelt es sich oftmals um Menschen mit einem geringeren Bildungsabschluss, die ihre Erlebnisse noch nicht verarbeiten konnten, obwohl sie psychologisch genauso gut betreut werden wie andere betroffene Personen mit einem höheren Bildungsabschluss, bei denen es häufiger zu einem verzögerten Verlauf kommt.