Neue Therapieform "Präventive Narrative Expositionstherapie" soll traumatisierten Soldaten helfen

Von Ingo Krüger
22. Februar 2013

Viele Soldaten sind von Kriegserlebnissen traumatisiert. Die Folgen sind häufig nicht nur psychisches Leid, sondern auch psychosoziale Probleme, soziale Isolation und eine erhöhte Aggressionsbereitschaft. Eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist somit nicht einfach.

Ein internationales Forscherteam hat es sich zum Ziel gesetzt, psychologische Präventions- und Therapiestrategien zu entwickeln. Sie haben daher längere Zeit mit ehemaligen Soldaten aus dem von einem Bürgerkrieg heimgesuchten Burundi gearbeitet. Dabei zeigten viele der Kämpfer Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder waren an Depressionen erkrankt.

Ziel der Wissenschaftler war es, die Soldaten in die Lage zu versetzen, lebensgefährliche und gewalttätige Erlebnisse zu verarbeiten und diese als Erinnerungen aus einer anderen Zeit zu begreifen. So sollte es ihnen möglich sein, sich ohne psychisches Leid und Funktionsminderung einer neuen Aufgabe widmen zu können, der Reintegration in die Zivilgesellschaft.

Dazu entwickelten die Forscher die sogenannte "Präventive Narrative Expositionstherapie". Bei dieser Methode müssen Betroffene ihre schrecklichen Erinnerungen offenbaren. Anschließend werden sie zusammen mit allen wichtigen Erlebnissen im Leben des Probanden eingeordnet und vergeschichtlicht. Der Patient lernt dabei, aktuelles Angstempfinden der Realität anzupassen. Dies helfe, die Soldaten gegen Traumafolgestörungen zu immunisieren, teilte ein Vertreter des Wissenschaftler-Teams mit.