Ehepaar in Hongkong wegen Misshandlungen am Hausmädchen angeklagt

Von Heidi Albrecht
26. August 2013

In Hongkong muss sich ein Ehepaar nun vor Gericht wegen Misshandlungen am Hausmädchen verantworten. Über zwei Jahre lang haben die Eheleute die junge Frau schwer missbraucht. In Hongkong ist das leider keine Seltenheit, denn hier müssen die meist ausländischen Haushaltshilfen im Haus oder der Wohnung der Arbeitgeber leben.

Die indonesische Haushaltshilfe wurde brutal misshandelt, geschlagen und gefesselt. Unter anderem sperrten die Eheleute die junge Frau an einen Stuhl gefesselt und mit einer Windel bekleidet für fünf Tage in das Badezimmer ein. Zudem gab es täglich Schläge ins Gesicht und auch Verbrennungen mit dem Bügeleisen standen an der Tagesordnung.

Essen und Trinken gab es kaum und das Haus durfte die Haushaltshilfe nicht verlassen. Das Ehepaar streitet die schweren Vorwürfe ab. Anzeige konnte die Indonesierin nur erstatten, als sie aus dem Haus fliehen konnte. Man hatte vergessen, die Tür abzuschließen. Diese Gelegenheit nutzte sie schließlich zur Flucht.

Das Thema sexuelle Gewalt und Misshandlungen an Haushaltshilfen ist in Hongkong ein immer wieder kehrendes Streitthema. Denn laut einer gesetzlichen Anordnung müssen die Dienstmädchen im Haus ihrer Vorgesetzten leben. Diese kommen meist aus südostasiatischen Ländern, wie Indonesien oder den Philippinen.