Ein Cruiser als Fahrrad - chic, aber oft nicht alltagstauglich

Von Textbroker
23. Dezember 2011

Die Cruiser, deren Herkunft im Amerika der 1940ern liegt, sehen zwar auffallend cool und recht bequem aus, doch hat man so einen "Kreuzer" einmal in Betrieb genommen, erkennt man sehr schnell die Mankos des verchromten Gefährts.

Ob die mit kompaktem Rahmen und dicken Reifen ausgestatteten Beach-Cruiser, die bis zu zwei Meter langen Stretch-Cruiser oder die Chopper-Variante, welche über eine lange Gabel und einen hohen, gebogenen Lenker verfügt - sie alle erkennt man an der unverwechselbar geschwungenen Rahmenform und den im Verhältnis zu den eher kleinen Rädern überdimensionalen Maßen sowie am (trotz der meist spartanischen Ausstattung) überaus hohen Gewicht.

Der Wiedererkennungswert von Cruisern erreicht dank dem charakteristischen Styling zwar Spitzenwerte, doch genau diese optischen Vorzüge weisen in der Praxis eklatante Nachteile auf. So erfordern Cruiser (neben einem geschätzten Wendekreis von anderthalb Mondumlaufbahnen) entweder eine allzu aufrechte oder aber eine sehr unnatürliche Sitzposition, die durch einen meist breiten, weichen und dem Boden sehr nahen Sattel selbst den geübtesten Radfahrer schon bald in die Knie zwingt. Denn letztere werden zusammen mit der Wirbelsäule auf eine harte Probe gestellt, da die Tretbelastung bei Cruisern aufgrund der vorgegebenen Haltung und der (wenn überhaupt vorhandenen) oft unzureichenden Schaltung keine weiten, geschweige denn bergige Strecken oder gar das Ziehen von Anhängern zulässt.

Doch um cool ein paar Runden zu cruisen reicht's allemal - und dazu sind die Cruiser schließlich da.

Fazit: Style und Aussehen? Wirklich toll! Das Fahrverhalten? Mühevoll.