Ein Magenbypass gegen Diabetes: Die Methode ist sehr wirksam, jedoch auch sehr riskant

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2013

Immer mehr Menschen mit Diabetes des Typ 2 entscheiden sich für den Magenbypass. Der Mediziner spricht von einem Roux-en-Y-Magenbypass und dieser wird unter Vollnarkose in einer OP gelegt. Gerade Menschen, die aufgrund von starkem Übergewicht zuckerkrank sind, sollten davon profitieren.

Zwar sind die Erfolge wirklich deutlich messbar, allerdings kommt es nach der OP auch immer wieder zu Komplikationen. Aus diesem Grund sind die Ärzte weltweit auch gespaltener Meinung, ob der Magenbypass wirklich empfehlenswert ist. Eine aktuelle Studie liefert nun neue Zahlen.

In den USA hatte man mit 120 Probanden gearbeitet. Alle waren seit mindestens sechs Monaten Diabetes-Patienten (besaßen einen HbA1c-Werte von mindestens acht Prozent) und litten mit einem BMI zwischen 30 und 39,9 deutlich an Fettleibigkeit. Bei 60 von ihnen wurde ein Magenbypass gelegt, die andere Hälfte erhielt eine Ernährungsberatung und ein Sportprogramm.

Die Kontrollgruppe profitierte durchaus von diesen Maßnahmen und verlor innerhalb eines Jahres immerhin 7,9 Prozent an Gewicht. Dadurch besserten sich auch die Zuckerwerte. Elf Probanden, also 19 Prozent, erreichten sogar das Therapieziel und besserten Cholesterin und Blutdruck deutlich. In der Gruppe der Operierten waren die Therapieerfolge aber deutlich höher. Hier verloren die 60 Probanden im Schnitt 26,1 Prozent an Körpermasse und ganze 28 Prozent (28 der 60 Teilnehmer) erreichten binnen des Jahres das gesteckte Therapieziel.

Dennoch war für diesen Erfolg ein hoher Preis zu zahlen. Einer der Patienten erlitt schwere Hirnschäden, nachdem es beim gelegten Magenbypass zu einer undichten Stelle gekommen war. Auch bei 24 weiteren Patienten zeigten sich Nebenwirkungen. 13 von ihnen entwickelten aufgrund der OP einen akuten Eisenmangel und bei elf weiteren entstand eine Mangelversorgung an B-Vitaminen, die nun lebenslang durch Tabletten ausgeglichen werden muss.