Ein neues Schatzkästchen fürs Apotheken Museum: Morphin-Entdecker Sertürner wird geehrt

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juli 2012

Ein ganz besonderes Schatzkästchen konnte das Deutsche Apotheken Museum in Heidelberg nun erwerben: Eine kleine Holztruhe mit umfangreichem Material des Apothekers Friedrich Wilhelm Sertürner, der Anfang des 18. Jahrhunderts das Schmerzmittel Morphin entdeckte. Die Truhe, die sich bislang im Privatbesitz der Nachfahren Sertürners befand, wurde nun durch Stiftungen erworben und wird im Apotheken-Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Zum Inhalt gehören zahlreiche Manuskriptseiten und Korrespondenzen des Apothekers, der als Begründer der modernen Arzneimittelforschung gilt. 1804 gelang es Sertürner in Paderborn zum ersten Mal den Wirkstoff Morphin aus der damals populären Droge Opium zu isolieren. Schon kurz darauf gelang ihm die Entdeckung weiterer Pflanzenstoffe, sogenannter Alkaloide, die zum ersten Mal schmerzfreie Operationen ermöglichten und so der Medizin zu einem großen Fortschritt verhalfen.

Mit der Ausstellung der Truhe und den Materialien soll der Pharmazeut, der zu Lebzeiten stets um die Anerkennung seiner Forschungsergebnisse kämpfen musste, nun nachträglich geehrt werden. Eine große Präsentation ist jedoch erst im Jahr 2016 geplant: Dem 175. Todesjahr Sertürners.