Ein positives Selbstbild macht das Gehirn empfänglicher für Verhaltensänderungen

Erfolgreiche Verhaltensanweisungen sollten mit Übungen zur Selbstbestätigung verknüpft werden

Von Dörte Rösler
4. Februar 2015

Ob Rauchen, Abnehmen oder mehr Bewegung - wer sein Verhalten ändern soll, kommt mit guten Ratschlägen allein nicht weiter. Die Vernunft kann die Tipps nicht gegen den Willen des Unterbewusstseins umsetzen.

Es gibt aber einen Trick, mit dem wir unser Gehirn empfänglicher für Änderungen machen. Wie Neurowissenschaftler herausfanden, können wir den präfrontalen Kortex mit Übungen zur Selbstbestätigung aktivieren. Anschließend sind wir motivierter, etwas für unsere Gesundheit zu tun.

Übungen zur Selbstbestätigung

In der Psychologie ist ein ähnlicher Trick bereits bekannt. Vor einem Wettkampf denken Sportler etwa intensiv über ihre positiven Eigenschaften nach und visualisieren den Erfolg, damit sie tatsächlich die volle Leistung abrufen können.

Im Test versuchten die Forscher nachzuweisen, ob diese Methode auch bei Bewegungsmuffeln hilft. Dazu gaben ihren Teilnehmern sinnvolle Ratschläge, wie sie sich öfter bewegen sollten.

Ein Teil der Gruppe lernte zusätzlich eine Übung zur Selbstbestätigung: die Probanden riefen sich eine positive Vorstellung in den Sinn, etwa wie sie einem Freund geholfen hatten. Diese Übung sollten sie jeweils durchführen, bevor sie eine neue Anweisung bekamen. Kontrolliert wurde der Erfolg nicht nur mittels Bewegungsmelder, sondern auch über einen Hirnscan.

Selbstbekräftigung zur Verhaltenssteuerung

Fazit: wer die Übung zur Selbstbekräftigung absolviert, aktiviert den ventromedialen präfrontalen Kortex. Dieser wiederum hat ein Echo in anderen Gehirnregionen, die das Verhalten steuern.

Statt einen Widerstand gegen die Verhaltensanweisungen zu entwickeln, setzten die Probanden sich öfter in Bewegung und hatten sogar Spaß daran, weil es im Einklang mit ihrem positiven Selbstbild stand.