Ein Seniorenheim in Bremen führt seine Bewohner in die Welt des Internet ein
Viele jungen Leute kommen ins Schmunzeln, wenn ältere Menschen über Computer und Internet reden und damit offensichtlich nicht so ganz zurecht kommen. Vielen Älteren ist das neuste Medium der Menschheit auch ein wenig unheimlich und aus Angst, etwas im Umgang damit falsch zu machen, meidet man es lieber.
Das ist aber genau die falsche Einstellung, hat sich ein Seniorenheim in Bremen gesagt und für seine Anwohner echte Lehrgänge in puncto Surfen erarbeitet. Nun können die Damen und Herren vor Ort dank Betreuung ihre Angst vergessen und sich rundum für das Internet fit machen. Die Technik soll als praktischer Helfer im Alltag und als Freizeitangebot verstanden werden und genau das vermittelt man.
Die Bremer Heimstiftung hat sich dafür mit einem Informatik-Professor zusammengetan und dank einfacher Erklärmodelle werden Seniorinnen und Senioren ans Surfen oder an Skype herangeführt. Viele verlieren dabei sehr schnell die typische "Brauch ich nicht"-Einstellung und werden mit den neuen Möglichkeiten warm.
Den Lernwilligen wird all dies erleichtert, indem die drei Computer des Heims speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingestellt worden. So verzichtet man bei allen Programmen oder Befehlen auf englische Begriffe und vereinfacht so das Verstehen und vor allen Dingen das Merken.
Auf dem Desktop wird es den älteren Nutzern leicht gemacht, indem nur kleine Bilder erscheinen, unter denen Namen wie "Vorleser" erscheinen. Ein Klick darauf und die Senioren sind auf eine Seite, auf der verschiedene Hörbücher abgespielt werden können. Genauso arbeitet man auch, wenn jemand eine Verbindung zu Skype herstellen will: Dafür gibt es ein Telefon-Symbol. Ein Paar konnte so dank Video-Telefonie nach über zehn Jahren ihre Tochter wiedersehen, die in die USA ausgewandert war.