Ein Überblick neuer Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche
Seit 1971 gibt es das Vorsorgeheft für Kinder - ein kleines, grünes Heftchen, welches mögliche Entwicklungsprobleme in der Kindheit sowie entsprechende Untersuchungen festhält. Schon seit längerem wurde kritisiert, dass dieses Heft nicht mehr auf dem neuesten Stand sei. Heutzutage haben Kinder mit anderen Problemen zu kämpfen. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte hat reagiert und mit dem grünen "paed plus"-Heft für eine Überarbeitung gesorgt.
Bestandteile von "paed plus"
Mit dem neuen Heft sollen die bislang durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen ergänzt werden. Zudem wurde ein neuer Schwerpunkt gesetzt. Es wird vermehrt auf die psychosoziale, emotionale und intellektuelle Entwicklung des Kindes eingegangen. So werden Sprache, Ernährung und Sozialverhalten der jungen Patienten berücksichtigt. Zu den herkömmlichen Untersuchungen haben sich drei neue gesellt, der Grundschul-Check U 10 für Sieben- bis Achtjährige, der Schüler-Check U 11 für Neun- bis Zehnjährige sowie der Jugend-Check J 2 für Teenager zwischen 16 und 17 Jahren.
Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht
Ob diese Untersuchungen einen nachhaltigen Effekt auf die Gesundheit der Kinder haben, können Wissenschaftler nicht klar sagen, denn dazu fehlt es an entsprechenden Studien. Auch wird als Problem angesehen, dass viele Eltern mit ihren Kindern die Check-ups gar nicht wahrnehmen werden, denn die Krankheiten der Kleinen betreffen meist diejenigen, die generell nachlässig bei der Vorsorge sind. Hier wäre es nützlich, wenn die Untersuchungen in Kindergärten und Schulen stattfinden könnten. Größter Kritikpunkt von allen ist jedoch die Tatsache, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten nicht übernehmen.
Passend zum Thema
- Verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen fördern den Kinderschutz nicht
- Die Bundesregierung setzt sich für verstärkte Vorsorgeuntersuchungen ein
- Vorsorgeuntersuchungen für Kinder - Ärzte kritisieren die Unübersichtlichkeit
- Eltern werden aufgefordert mit ihren Kindern zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen
- Faule Eltern? Zu wenige nutzen für ihr Kind die Vorsorgeuntersuchungen