Ein Überblick notwendiger Untersuchungen sowie Hinweise für schwangere Frauen mit Diabetes

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
29. Oktober 2013

Schwangeren stehen zahlreiche Untersuchungen bevor, um deren Gesundheit, aber auch die des Babys zu gewährleisten. Diabetikerinnen sollten dabei auf einige zusätzliche Punkte achten.

Schwanger werden

Frauen mit Diabetes, die einen Kinderwunsch hegen, sollten das Verhütungsmittel erst bei einem HbA1c-Wert von optimalerweise 6,5 absetzen. Typ-2-Diabetikerinnen müssen Tabletten, die den Blutzucker senken, auf das Spritzen von Insulin umstellen und generell gilt es nachzufragen, welche Medikamente auch während einer Schwangerschaft eingenommen werden dürfen.

Weiterhin sollte die Schilddrüse auf eine mögliche Über- oder Unterfunktion untersucht werden und auch die Netzhaut sollte gesund sein, denn im Fall einer Schädigung kann diese sich verschlechtern, wenn die Patientin schwanger wird.

1. Bis 3. Schwangerschaftsmonat

Die Schwangere sollte ihre Werte mindestens sechs Mal am Tag messen. Der Blutzucker sollte vor den Mahlzeiten zwischen 60 und 90, eine Stunde nach dem Essen nicht mehr als 140 und zwei Stunden nach der Mahlzeit unter 120 mg/dl betragen. Alle zwei Wochen sollte ein Check beim Gynäkologen und Diabetologen erfolgen; die Netzhaut sollte alle drei Monate überprüft werden.

4. Bis 6. Schwangerschaftsmonat

Der Blutdruck sollte ab der 20. Schwangerschaftswoche bei jedem Arztbesuch überprüft werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten die Werte nicht mehr als 140/90 und anschließend weniger als 160/100 mmHg betragen. Das Wachstum des Kindes sollte nach der 22. Woche alle drei Monate überprüft werden.

7. Bis 9. Schwangerschaftsmonat

Eine Vorstellung im Perinatalzentrum mit LEVEL 2 (hier wird sichergestellt, dass Ärzte zur Intensivbehandlung von Neugeborenen zur Verfügung stehen) sollte spätestens in der 36. Schwangerschaftswoche erfolgen. Zur Ultraschalluntersuchung geht die Schwangere bestenfalls alle zwei bis vier Wochen; ab Woche 32 ist eine regelmäßige Kontrolle der Herztöne des Kindes zu empfehlen.

Während der Geburt und in der Stillzeit

Der Blutzuckerwert sollte während der Entbindung nicht höher als 110 und nicht niedriger als 70 mg/dl betragen. Eine stündliche Kontrolle ist wichtig. Auch die regelmäßige Blutzuckermessung des Neugeborenen ist von Nöten, um eine Unterzuckerung zu verhindern.

Ärzte empfehlen, das Baby mindestens ein halbes Jahr lang zu stillen, auch dann noch, wenn es bereits Brei erhält. Auf diese Weise kann gegen ein mögliches Übergewicht angegangen werden, was wiederum das Risiko, an Diabetes zu erkranken, senkt. Es ist wichtig zu wissen, dass der Insulinbedarf während des Stillens geringer ist; eine entsprechend darauf abgestimmte Insulindosis muss mit dem Arzt vereinbart werden.